Skip to main content

Stefan Rohrer. Gran Turismo

13. April – 29. Juni 2025

Geschwindigkeit und sportliches Fahrwerk – dafür steht die Abkürzung „GT“ als Ausstattungslinie der Automobilhersteller im Volksmund. „Il Gran Turismo“, frei übersetzt „die große Reise“ oder „die große Rundfahrt“ blickt auf eine lange Tradition zurück.

Bereits in der Renaissance gehen wohlhabende europäische Adelssöhne auf lange (Welt-)Reisen, um ihren Horizont und ihr Wissen zu erweitern. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist der Begriff fest mit der Autoindustrie verankert – dort steht er für Sportwaagen mit komfortabler Innenraumausstattung und starker Motorisierung, ursprünglich tauglich, um Langstreckenrennen zu fahren und damit die „große Reise“ möglichst angenehm zu gestalten.

Die Faszination für Autos im Allgemeinen, schnittige Sportwaagen und hochmotorisierte Zweiräder bilden den Ausgangspunkt für die Arbeiten des Stuttgarter Künstlers Stefan Rohrer. Seine Arbeitsmaterialien sind alte Autokarosserien, Motorräder, Motorroller oder im Kleinformat Modellautos, die er in einem Verwandlungsprozess deformiert und neu zusammensetzt. Lack, Öl, Bleche und kleinste Plastikteile ergänzen seine Dreidimensionalen Werke, die er, umgeformt, auch aufs Papierformat überträgt.

Es sind vor allem die leuchtenden Farben und die lebendige Darstellung von Bewegung, die seine Plastiken unverkennbar werden lassen. Rohrers Objekte machen das Thema Geschwindigkeit für den Betrachtenden sichtbar und gleichermaßen greifbar. Die Autos und motorisierten Zweiräder präsentieren sich in ihrer Form weit ausgedehnt, in die Verlängerung gezogen, geschwungen, teilweise ineinander verschlungen, arabeskenhaft, in den Raum greifend – manchmal stehend, manchmal an der Wand hängend. Die spielerischen Bewegungslinien lösen die Fahrzeuge aus ihrem ehemaligen Funktionszusammenhang heraus und lassen aus der Dekonstruktion, dem zerstörenden Moment, der gleichzeitig die Folgen der Geschwindigkeit abbildet, etwas Neues entstehen. Seine Arbeiten sind nicht nur Ausdruck einer ästhetischen Bewunderung der Zwei- und Vierräder, sondern auch eine künstlerische Auseinandersetzung und Positionierung zur kulturellen Bedeutung von Mobilität und Freiheit.
Die Ausstellung „Gran Turismo“ in der Städtischen Galerie im Schloss präsentiert eine Auswahl Stefan Rohrers unverwechselbarer, farbenreicher Skulpturen, die durch eine Serie seiner „Ölfleck“-Bilder ergänzt werden.

 

Begleitprogramm zur Ausstellung
Vernissage 13. April, 11 Uhr
Künstlergespräch, im Dialog mit Stefan Rohrer am 29. Juni, 14:30 Uhr

 

Stefan Rohrer
*1968 in Göppingen, lebt und arbeitet in Stuttgart

Ausbildung
1987 – 1990 Steinmetzlehre

1996 – 1998 Ausbildung zum Steinmetzmeister

1998 – 1999 Studium der Bildhauerei an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, Halle (Saale)

1999 – 2004 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
bei Prof. Werner Pokorny und Prof. Micha Ullman

2004 – 2006 Aufbaustudium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Udo Koch

 

Preise und Stipendien (Auswahl)
2022 Loth-Skulpturenpreis der art KARLSRUHE, DE2015 Stipendium ZF-Kunststiftung, Friedrichshafen, DE *

Lothar-Fischer-Preis 2015, Neumarkt i.d.OPf, DE

Kunst am Bau, ARENA 2036, Universitätsgelände Stuttgart-Vaihingen, DE, 1. Preis

2009 Debütantenpreis der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, DE *

Stipendium Kulturstiftung Rhein-Neckar-Kreis, Kommandantenhaus Dilsberg, DE

2008 Licht, Wettbewerbsbeteiligung Raum der Stille, Herrgottskirche Creglingen, DE, 1.Preis

2004 Wettbewerbsbeteiligung für Kreisverkehr Göppingen, DE, 1.Preis

2003 Artist at work, Symposium, Landesgartenschau Ostfildern, DE, 1. Preis

www.stefanrohrer.de

Skip to content