Das heutige Schloss Isny schaut auf eine bewegte Geschichte zurück – vom Kloster zum Schloss, vom Schloss zum Bürgerspital bis hin zur Kulturinstitution. Die Geschichte beginnt im Jahr 1042.
1042
Graf Wolfrad von Veringen erbaut eine Kirche zu Ehren des hl. Jakobus d. Ä. und des hl. Georg. Diese wird die spätere Klosterkirche.
1096
Graf Manegold von Altshausen-Veringen stiftet neben der Kirche ein Kloster und übergibt es an die Hirsauer Benediktinermönche um ein Hauskloster anzulegen. Noch im selben Jahr wird das Kloster zur Abtei erhoben.
1284
Der erste Stadtbrand beschädigt Kloster und Kirche. Bis 1300 erfolgt die volle Instandsetzung.
1350
Nach dem Verkauf der Klostervogtei an die Erbtruchsessen von Waldburg werden Stadt und Kloster von der Pest heimgesucht – der Konvent stirbt fast vollständig aus.
1391
Die Marienkapelle wird erbaut.
1501
Abt Philipp von Stein führt die strenge Klausur wieder ein und lässt 1505 eine den Konvent umgebende Ringmauer erbauen.
1534
Im Zuge der Reformation kommt es zum „Bildersturm“ auf die Klosterkirche.
1597-1607
Das Kloster erlebt viele Existenzkrisen, verursacht durch Missernten, Pest und Teuerungen.
1631
Der zweite großer Stadtbrand vernichtet insgesamt 380 Gebäude, darunter auch das Kloster und die Kirche.
1660 – 1666
Das Kloster wird wieder neu aufgebaut. Die Klosterkirche wird 1666 durch den Bischof von Konstanz neu geweiht.
1781
Das Kloster wird reichsunmittelbar und somit direkt dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation unterstellt.
1803
Das Klostergut geht in den Besitz von Graf Otto Wilhelm von Quadt zu Wykradt und Isny. Die neue Grafschaft umfasst die gesamte ehemalige Reichsstadt und das Kloster.
1806
Im Zuge der Mediatisierung der Grafschaft wird die Stadt Teil des Königreichs Württemberg.
Der Besitz des ehemaligen Klosters verbleibt beim Grafen von Quadt-Wykradt-Isny. Die Grafenfamilie nutzt es als Wohnort und Schloss.
1848
Im Zuge der Revolution erringen die Isnyer Bürger friedvoll Zugeständnisse vom Grafen.
1901
Seit der Erhebung des Reichsgrafen Bertram von Quadt zu Wykradt und Isny in den erblichen Fürstenstand, ziert eine Fürstenkrone das Schlossportal.
1941
Der NSDAP Bürgermeister Münzing initiiert Verkaufsverhandlungen für das Schloss.
1942
Der Verkauf an die Stadt Stuttgart erfolgt. Zunächst fungiert es als Heim für Jugenderholung und Führerschulung der Hitlerjugend, im Anschluss bis 1949 als Hilfskrankenhaus der Stadt Stuttgart.
1949 – 1959
Die Schlossanlage wird gründlich renoviert und mit erheblichen Geldmitteln zu einem Kranken- und Alterspflegeheim umgebaut.
1970
Das Areal wird zur medizinisch-geriatrischen Abteilung des Bürgerhospitals Stuttgart.
1993
Die Veräußerung des Schlosses an finanzstarke und einzelwirtschaftlich orientierte Privatinvestoren droht.
1997
Ein Käuferkreis aus Bürgern und Institutionen erwirbt das Areal mit Haupt- und Nebengebäuden von der Stadt Stuttgart zu einem Gesamtpreis von 2,7 Millionen DM.
1998
Die sogenannte Europaakademie nimmt in den Fachbereichen Malerei (Friedrich Hechelmann) und Bildhauerei (Wilfried Ogilvie) ihren Betrieb auf.
1998
Der Künstler Friedrich Hechelmann, Josef Baschnegger und die Brüder Hans und Rolf Müller gründeten die „Friedrich Hechelmann und Schloss Isny Kunst- und Kulturstiftung“, in die der historisch wertvollste Trakt, der Konvent, von den Gebrüdern Müller sowie das Vermächtnis von Friedrich Hechelmann einflossen.
2009
Die Städtische Galerie im Schloss wird eröffnet.
2017
Friedrich Hechelmann erwirbt den Trakt des Fürstenfluges mit Marienkapelle und erschließt die Empore als Ausstellungsraum.
2019
Das Stadtmuseums zieht ins Schloss ein.
2021-2022
Friedrich Hechelmann erschließt den „Kleinen Barocksaal“ im ersten Obergeschoss und den „Fürstenflügel“ als Privatgalerie im zweiten Obergeschoss.
2023
Friedrich Hechelmann eröffnet das „Weiße Gewölbe“ im ehemaligen Klosterarchiv.
2024
Das Schloss Isny als Drei Institutionen-Haus nimmt seinen Betrieb auf.